Düsseldorf - Den deutschen Abfallkonzernen gehen nach dem jüngsten Übernahmereigen in Deutschland die Kaufgelegenheiten aus. Das berichtet das Handelsblatt. „Wir sehen derzeit kein Unternehmen mehr mit über 100 Millionen Euro Jahresumsatz, das zum Verkauf steht", sagte Axel Schweitzer, Vorstand und Mitinhaber des Berliner Entsorgungskonzerns Alba, im Gespräch mit dem Handelsblatt.
Ob die deutschen Firmen im Entsorgungsgeschäft in der ersten Liga noch
mithalten könnten, sei fraglich. »Schließlich brachte ausgerechnet die
größte Übernahme der vergangenen Monate, der 1,45 Milliarden Euro teure
Kauf von Sulo/Cleanaway durch Veolia, der Branche keinerlei
Konsolidierungseffekte. Weil die Franzosen auf dem deutschen Müllmarkt
bislang so gut wie nicht vertreten waren, schafft der Besitzerwechsel
keinerlei Synergien«, schreibt das Handelsblatt.
Bei KKR, dem Eigentümer des Grüne Punkt-Konzerns Duales System
Deutschland (DSD) dürfte Veolias Zukauf einen Schock ausgelöst haben. »Lange galten die Franzosen als aussichtsreichste Interessenten für
die zum Verkauf stehende Grüne-Punkt-Firma. Nach deren Erwerb durch
Sulo dürfte daraus nichts mehr werden, wie der zuständige
Bundeskartellamtsleiter Thomas Mehler vor wenigen Tagen auf einem
Berliner Kongress durchblicken ließ«, so das Handelsblatt. Auch
Wettbewerber Remondis würde wohl bei einem Gebot fürs DSD an der
Fusionskontrolle scheitern.
»Der Verkauf des DSD hängt«, bestätigt ein
Brancheninsider dem Handelsblatt. »Doppelt ärgerlich für KKR: Auch die
Novelle der Verpackungsverordnung, die den Grünen Punkt
wettbewerbsfähiger machen soll, kommt frühestens Ende Oktober – mit
neunmonatiger Verspätung«, resümiert das Handelsblatt. (23.05.2007)
Verfasser: Silke Landwehr; Quelle: http://www.ne-na.de
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