GVM-Studie: Verwertungsquote 2006 auf 82 Prozent gestiegen
Der Verbrauch und die Verwertung von Verpackungen haben im Jahr 2006
neue Rekordwerte erreicht. Nach vorläufigen Zahlen der GVM
Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH, Wiesbaden, sind die
Verbrauchsmengen in Deutschland gegenüber 2005 um knapp 200.000 Tonnen
auf fast 13 Mio Tonnen gestiegen. Darin nicht eingerechnet sind
Holzverpackungen. Über alle Materialien hinweg wurde eine
Verwertungsquote von 82 Prozent erreicht, was erstmals seit fünf Jahren
wieder eine Steigerung bedeutet. Insgesamt sind laut GVM rund 10,61 Mio
Tonnen Verpackungen einer Verwertung zugeführt worden.
Getragen wird der Verbrauchszuwachs weiterhin von Kunststoffen (plus
164.000 Tonnen) und Papier (plus 84.000 Tonnen). Geringfügig zulegen
konnte Aluminium um 2.000 auf 85.500 Tonnen. Weiterhin auf Talfahrt
seit der Einführung des Einwegpfandes befinden sich Weißblech und Glas.
Getränkekartons werden nach der Umstellung auf das Pfandsystem seit
2004 weiterhin immer weniger gefragt. Das geht unter anderem aus der
jüngsten, inzwischen 14. GVM-Studie „Recyclingbilanz für Verpackungen"
hervor.
Zum Anstieg der Gesamtverwertungsquote haben fast alle anderen
Materialien beigetragen. Rückgänge um 1,3 Prozentpunkte gegenüber 2005
musste Aluminium verbuchen, das zu 74,8 Prozent recycelt wurde. Bei
Papier gab es zwar ein leichtes Quotenminus von 0,9 Prozentpunkten.
Doch die Verwertungsrate von 90,2 Prozent stellt weiterhin den
Spitzenwert unter allen Verpackungsmaterialien dar. Verpackungen aus
Papier, Pappe und Karton machten mit fast 6,1 Mio Tonnen 57 Prozent der
Gesamtverwertungsmenge aus. Für Glas stellt GVM vorläufig ein
Recyclingplus von 1,5 Prozentpunkten fest, was eine Verwertungsmenge
von 2.38 Mio Tonnen bedeutet. Das größte Plus bei der Verwertung
verzeichnen Kunststoffe. Die Quote stieg um knapp 10 Prozentpunkte auf
57,7 Prozent und damit auf fast 1,46 Mio Tonnen.
Getränkekartons, die als ökologisch vorteilhafte Getränkeverpackungen
gelten, finden offenbar häufiger den Weg in die Verwertung. Die von
GVM geschätzte Quote von 67,4 Prozent ist der höchste Wert seit Beginn
der Untersuchungen und liegt 5 Prozentpunkte über dem
Vorjahresvergleich.
Die neue Recyclingbilanz enthält unter anderem Übersichten über die
Unternehmen und Organisationen zur Rückführung von Verpackungen. Zudem
wird über die Lizenzierung von Verpackungen aus Anfallstellen des
privaten Endverbrauchs berichtet. Ebenso wird aufgezeigt, wie sich die
Vertragsmengen für Verpackungen aus privatem Endverbrauch auf die
dualen Systeme und andere Dienstleister verteilen.
Die Multi-Client-Studie "Recyclingbilanz für Verpackungen 2006" ist bei
der GVM erhältlich. Sie richtet sich an Entsorger, Selbstentsorger und
Umweltbehörden.
Quelle: Euwid Recycling und Entsorgung Nr. 1/2 vom 8.01.2008, Seite 11
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